Jazz Institut Berlin: Céline Rudolph zur Professorin für Gesang berufen
Zum Beginn des Wintersemesters 2020|21 wird die Sängerin und Komponistin Céline Rudolph als Professorin für Gesang und Ensemble-Leitung am Jazz Institut Berlin berufen. Bereits im Sommersemester 2020 hatte sie als Gastprofessorin am JIB unterrichtet. Das Jazz Institut Berlin ist eine Gemeinschaftsinstitution der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und der Universität der Künste Berlin.
Geboren in Berlin, studiert die deutsch-französische Sängerin zunächst Philosophie und später Jazzgesang und Jazz-Komposition an der Hochschule der Künste Berlin bei David Friedman, Jerry Granelli, Kirk Nurock und Catherine Gayer. Sie improvisiert mit Bobby McFerrin, lernt beim Djembemeister Famoudou Konaté, reist nach Brasilien und Westafrika und erfindet ihre eigene Lautsprache. In der Folge entstehen in São Paulo die Alben „Brazaventure“ und „Metamorflores“, auf dem sie sich u.a. mit Percussion-Legende Naná Vasconcelos zusammentut und für das sie 2010 den Echo Jazz erhält. Die Henri Salvador-Hommage „Salvador“ (Verve, Universal) veröffentlicht sie in einer deutschen und einer französischsprachigen Version.
Von der Presse wird sie als „eine der schönsten europäischen Jazzstimmen“ (Badische Zeitung) gefeiert und von Kollegen wie Lee Konitz, Lionel Loueke, Gary Peacock, Bob Moses, Wolfgang Haffner oder Till Brönner geschätzt, mit denen sie die Bühne teilt und im Studio arbeitet. Internationale Tourneen mit dem eigenen Ensemble stehen neben Crossover Projekten wie mit dem brasilianischen Ballett „Balé da cidade de São Paulo“, einer Jazzbearbeitung von Schönbergs „Pierrot Lunaire“, „Barock meets Jazz“ mit dem französischen Countertenor Gérard Lesne für den Bayrischen Rundfunk. An der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden gibt sie ihre globalen Erfahrungen als Musikprofessorin für Jazzgesang und Improvisation von 2003 bis 2019 weiter und gründet dort ein genreübergreifendes Orchester.
Seit 2015 arbeitet sie mit dem Gitarristen Lionel Loueke zusammen, gewinnt mit dem Duoalbum „Obsession“ den (letzten) Echo Jazz und wird für den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2018 nominiert. Neben dem Duo mit Lionel Loueke spielt sie im Quartett und auch Solo, indem sie Loops, Effekte, Percussions und Gitarre kombiniert. Ihr neues Album PEARLS (2019) mit Jazzmusikern aus der New Yorker Szene kreiert eine neue Farbe in ihrer musikalischen Schatztruhe, die Singer-Songwriter-Melodien mit urbanem Jazz mischt.