Idomeneo

Opernproduktion Idomeneo
Opernproduktion Idomeneo © Janine Escher

Belagerung, Eroberung und Rückkehr von Troja haben zwei Generationen das Lebensglück gekostet; auch die Heimkehr Idomeneos, des Königs von Kreta, ist teuer erkauft: Dem zornigen Poseidon soll zum Opfer gebracht werden, wen der ehemalige Krieger als erstes auf heimatlichem Boden antrifft. Als er schließlich seine Insel betritt, auf der die kriegsgeschädigten Nachfahren der Troja-Helden inzwischen zaghaft begonnen haben, die Belastungen durch die kampfeslüsterne Väterwelt abzuschütteln, begegnet ihm ausgerechnet sein
eigener Sohn…   

In seiner Opera Seria »Idomeneo«, in der Mozart die erstarrten Konventionen dieses Genres zugunsten eines neuen ahrhaftigen Musiktheaters aufzulösen beginnt, erscheinen die sich gerade erst als denkende, fühlende und handelnde Subjekte aus göttlichen Verhängnissen lösenden Menschen bereits als zutiefst verunsicherte und gestörte Individuen. Unter der musikalischen Leitung des international renommierten Dirigenten Markus Stenz zeigt Regisseur Michael Höppner Mozarts Meisterwerk als Auseinandersetzung zwischen einer unzufriedenen jungen Generation und alter patriarchaler Herrschaft im Spannungsfeld von emanzipatorischer Selbstermächtigung und identitärem Narzissmus.

Die Inszenierung enthält triggerbehaftete Darstellungen und Inhalte: Darstellung körperlicher Gewalt, Anspielungen auf faschistische Symbolik.

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